Wenn Konstantin Bischoff an die Zukunft des Synodalen Weges in Deutschland denkt, bleibt er gelassen. Auch nach dem jüngsten Schreiben aus dem Vatikan, in dem die Einrichtung eines Synodalen Rates mit päpstlicher Autorität abgelehnt wird. „Inhaltlich ist das Schreiben nicht überraschend“, meint Bischoff, der den Berufsverband der Pastoralreferent:innen in der Vollversammlung des Synodalen Weges vertritt. Es stünde nichts darin, was vorher nicht bekannt gewesen wäre. Für den Münchner Pastoralreferenten hat sich auch durch dieses Schreiben an der Ausgangslage nichts geändert: „Rein formal geht alle Kritik aus Rom an den hiesigen Vorgaben vorbei“.
Der Synodale Rat sei nicht aus sich heraus als gesetzgebendes Organ gedacht. Und damit laufe die Kritik ins Leere. Denn der Synodale Rat soll laut Satzung des Synodalen Weges nicht mit echter Entscheidungsgewalt ausgestattet sein und schränke damit nicht die Entscheidungsbefugnisse eines Ortsbischofs oder der Deutschen Bischofskonferenz ein. Insofern stimme er dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zu, wenn dieser jetzt dazu aufrufe, weiterhin unaufgeregt Sacharbeit zu leisten.
Synodalität stärkt Autorität der Bischöfe
Dass der Brief aus Rom kurz vor der abschließenden Synodalversammlung im März verfasst wurde, wundert Bischoff nicht. Vatikanische Stellen und vermutlich auch der Papst selbst hätten wohl nicht mit der Dynamik gerechnet, die von den Beratungen in Frankfurt bislang ausgegangen sei. Bei den Synodalversammlungen habe es nicht nur Streit zwischen Amtsträgern und Laien gegeben, es sei auch ein kraftvoller Prozess entstanden. Dies hätten in den vergangenen Wochen mehrere Bischöfe bestätigt, „dass sie ihre Autorität durch die echte Kooperation nicht gemindert, sondern gestärkt sehen“. Damit könne man in Rom aber nicht viel anfangen. Dort stehe man auf dem Standpunkt, dass Synodalität im katholischen Sinne aus dem Aufeinanderhören bestehe, die Entscheidungen dann aber letztendlich in der Hierarchie zu treffen seien. Das stehe sogar in der Satzung des Synodalen Weges. Mittlerweile sei man aber an einem Punkt angekommen, an dem jeder spüre, „dass sich etwas verändert, wenn man wirklich auf eine andere Form der Zusammenarbeit geht“.