München – Am Samstag bei der "Langen Nacht der Musik" ist es soweit. Nach einigen Jahren wird dann Michael Pendrys Kunstwerk "Heart" wieder in München präsentiert. In der Herz-Jesu-Kirche können Besucher die Installation in einer Kombination mit Licht, Musik und Wasser halbstündlich pulsieren, pochen und bluten sehen. Sechs auf sechs Meter misst die aus Metallstäben von dem 1974 geborenen Künstler geschaffene Arbeit. Eine kleinere Version ist dann bereits unterwegs nach Rom. Das gerade 20 mal 20 Zentimeter große Kunstwerk, befestigt auf einem Granitsockel, soll Papst Franziskus bei einer Audienz am 17. Mai überreicht werden.
Kunstwerk "Heart" mit im Gepäck
Zusammen mit einem Brief gehört das kostbare Stück zum Gepäck einer Gruppe von rund 15 Missbrauchsbetroffenen und ihren Begleitern. Unter dem Motto "Wir brechen auf! Kirche, bist du dabei?" wollen sie am Samstagvormittag vom Münchner Marienplatz zu einer Radpilgerreise in die Ewige Stadt aufbrechen. Organisatoren sind Dietmar Achleitner, Richard Kick und Kilian Semel vom Betroffenenbeirat der Erzdiözese München und Freising sowie Robert Köhler von der Initiative "Wir-wissen-Bescheid.de" des Vereins "Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer".
Zur Verabschiedung an der Mariensäule haben sich Generalvikar Christoph Klingan und die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats, Stephanie Herrmann, angekündigt. Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will dabei sein. Gestartet wird um zehn Uhr. Wer möchte, kann den Tross auch auf Teilstücken begleiten, etwa bis nach Schäftlarn.
Veränderungen im Umgang mit Betroffenen anstoßen
In zehn Tagen wollen die Rad-Pilger die 720 Kilometer und gut 4.500 Höhenmeter schaffen. Doch es geht nicht nur darum, die Strecke konditionsmäßig zu bewältigen. Unterwegs sind immer wieder geistliche Impulse vorgesehen. Zudem will man sich mit sexualisierter Gewalt auseinandersetzen. Ziel sei es nämlich, Veränderungen im Umgang mit Betroffenen sowie in der Aufarbeitung anzustoßen. Beim Stopp in Bozen am 8. Mai steht ein Austausch mit Vertretern der Diözese Bozen und Brixen auf dem Programm. Dessen Bischof Ivo Muser und der Münchner Kardinal Reinhard Marx haben bereits zugesagt.