Pamplona – Lorenzo Medin hieß der erste Wanderer, der nach dem Neustart der Pilgerbewegung auf dem Jakobsweg in Santiago de Compostela eintraf. Wie die Digitalzeitung "Nius" und lokale Medien berichteten, ließ er sich vergangene Woche gleich nach der Öffnung der Provinzgrenzen innerhalb der Region Galicien von seiner Frau in die Stadt Lugo bringen. Dort begab er sich auf den sogenannten "Ur-Weg", um die letzten 100 Kilometer bis zum Sehnsuchtsziel Santiago zu absolvieren.
Lorenzo kam wohlbehalten an. Die Erfahrung, auf der sonst zu dieser Jahreszeit stark frequentierten Strecke alleine unterwegs gewesen zu sein, empfand er als "sehr emotional und auch sehr surreal." Derzeit ist es nur in Galicien lebenden Pilgern möglich, gewöhnlich Spaniern wie Lorenzo also, Strecken des Jakobswegs in Angriff zu nehmen.
Einreise wieder möglich
Der Anfang bei der Wiederauferstehung des Pilgerwesens ist nun gemacht - durch die Corona-Pandemie und den Lockdown Spaniens mit der über Wochen verhängten Ausgangssperre blieb der Jakobsweg seit Mitte März komplett verwaist. Der Stufenplan der Regierung in Madrid sah zunächst nun vor, dass ab 1. Juli innerhalb der EU wieder internationale Einreisen möglich sind und die Quarantänepflicht für Ankömmlinge aufgehoben wird. Jetzt wird gar schon am 21. Juni der Alarmzustand beendet.
Die Airlines sind gerüstet; ab Deutschland fliegen sie dann wieder ins nordspanische Bilbao, wo sich Pilger auf den Küstenweg begeben oder per Linienbus weiter ins Inland an die Hauptroute gebracht werden. Wer plant, ab der eigenen Haustür loszuradeln oder loszumarschieren, profitiert ab Montag von der Öffnung Frankreichs und könnte eine Punktlandung hinlegen, indem er anschließend die offene Grenze nach Spanien passiert.