Die Erfinder des Präventionsprogramms „Respect-Coaches“ wissen schon lange, dass Demokratie und Bildung etwas miteinander zu tun haben. Tobias Aschenbrenner von IN VIA in München ist einer dieser Coaches. Er geht in Schulen und übt mit Schülerinnen und Schülern ein, jeden so anzunehmen, wie er oder sie nun mal ist - egal, welcher Nationalität, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung.
In einem seiner letzten Workshops hat eine Schulklasse beispielsweise einen Rap geschrieben. Der war allerdings nur Mittel zum Zweck: „An der Oberfläche fanden die Schülerinnen und Schüler es einfach toll, wie schnell sie auf die Texte gekommen sind“, erzählt Aschenbrenner, „und sie haben sich dafür gelobt, wie gut die Reime funktioniert haben.“
Schülerinnen und Schüler öffnen sich gegenüber den Respect-Coaches
Aber so ganz nebenbei reden die Jugendlichen eben miteinander. Zum Beispiel gab es in diesem Workshop auch ein Mädchen, dass von seiner Flucht über das Mittelmeer erzählt hat. Die Geschichte kannten die anderen gar nicht, denn im Alltag gibt es kaum eine Gelegenheit, darüber zu reden. So ein Workshop bietet die Zeit und den Ort dazu. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei, dass die Respect-Coaches nicht zur Schule gehören, ergänzt Teamleiterin Yeliz Soytemel: „Das bewirkt, dass sich die Schülerinnen und Schüler ganz anders öffnen können.“