Es ist immer wieder gut, wenn sich Menschen im Gottesdienst wohlfühlen. Auch wenn der Gottesdienst natürlich deutlich mehr sein kann, will und muss als nur ein Ort und eine Zeit zum Wohlfühlen oder eine Atempause. Und doch gehört das Wohlfühlen wohl zum Dienst Gottes an uns Menschen und somit auch zum Gottesdienst selber. Gerade im städtischen Raum stellt die Messe zur Erstkommunion auch ein wichtiges Instrument der Evangelisierung und Christianisierung dar, weil an diesem Tag viele Angehörige der Kinder zur Kirche kommen, die sonst wenig oder keine Praxis und Erfahrung in Liturgie und Glaube haben. Das ist eine Chance. Wie also die Messe zur Erstkommunion so vorbereiten und feiern, dass sich alle – regelmäßige Kirchgänger und Fernstehende, Kinder und Senioren, Begeisterte und Verschlossene – wohlfühlen können? Wie also als Menschen so feiern, dass Gott erfahrbar wird?
Priester als Hirte
Es öffnet gerade nicht nur den Angehörigen der Kommunionkinder tatsächlich das Herz, wenn diese erleben, dass die Kinder an diesem Tag im Mittelpunkt stehen, wenn erfahrbar wird, dass sich die Gemeinde über diese Kinder freut und ihnen wohlwollend und offen begegnet. Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel bemerken es sehr wohl, wenn Priester und pastorale Mitarbeitende die Kinder mit ihrem Namen ansprechen können und wenn deutlich wird, dass es ein echtes Interesse an und Wohlwollen den Kindern gegenüber gibt. Hier ist gerade der Priester als Hirte gefragt. Und er hat sich zu bemühen, dem hohen Anspruch der Herde gerecht zu werden. „Als Priester müssen Sie die Menschen lieben“, sagte der verstorbene Bischof von Essen, Hubert Luthe. Dieses Lieben-Müssen geht manchmal von alleine und ist manchmal eine Frage der Entscheidung und Haltung.
Gleichzeitig ist die ganze Gemeinde als Gastgeberin gefragt und gefordert. Da gibt es viel vorzubereiten und zu bedenken, einiges zu ermöglichen und zu organisieren, dass sich die Kinder an diesem Tag in ihrer Gemeinde ganz zuhause und ganz willkommen fühlen. Und mit den Kindern eben auch ihre Familien und Freunde. Und manchmal müssen an diesem Tag die regelmäßig Mitfeiernden auch eine Menge aushalten …
Katechetischer Übereifer
Da gibt es Gäste, die sich wie im Zoo verhalten und kaugummikauend und fotografierend herumlaufen. Manchmal müssen sie auch katechetischen Übereifer aushalten … Da tragen wir als Gemeinde zusammen eine ganze Menge mit, um für das Evangelium, den Glauben an Jesus Christus und für die Kirche einen guten Eindruck zu erzeugen. Da geht es wirklich um einen guten Service. Und es ist ein nicht zu unterschätzendes missionarisches Zeichen, wenn wir als Stammgemeinde Freude und Anteilnahme sichtbar werden lassen.
Dazu braucht es auch Hilfsmittel. Besonders für Ungeübte ist es gut, wenn der Liedzettel auch einen Ablaufplan beinhaltet. So kann leicht verfolgt werden, an welcher Stelle im Gottesdienst wir uns befinden, was der nächste Schritt ist und wann es enden wird. (Pater Stefan Huppertz, Pfarrer und Kapuziner im Pfarrverband Isarvorstadt)