Faire Woche

Transparenz schaffen

Kaffee, Kakao oder Bananen: Immer mehr Deutsche greifen trotz höheren Preises zu fair gehandelten Produkten. Wo die Unterschiede zum normalen Handel liegen und welche Anliegen mit der "Fairen Woche" verfolgt werden, erläutert Elisabeth Dersch vom FAIR Handelshaus.

Fair gehandelte Waren erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. (Bild: Imago/JOKER) © imago/JOKER

Amperpettenbach – Relativ klein startete die „Faire Woche“ vor 16 Jahren – in diesem Jahr erwarten die Veranstalter der mittlerweile internationalen Initiative vom 11. bis 25. September mehr als 2.000 Aktionen und mehr als eine habe Million Teilnehmer bundesweit. Das Anliegen der „Fairen Woche“ werde bereits am Motto: „Fairer Handel schafft Transparenz“ deutlich, erklärt Elisabeth Dersch, Vorstandsmitglied des FAIR Handelshaus Bayern in Amperpettenbach. Wo kommen die Waren her? Welche Summen werden für Lagerung und Vertrieb ausgegeben? – bei fair gehandelten Produkten könne die gesamte Wertschöpfungskette offengelegt werden. Im Gegensatz zum normalen Handel, wo eine solche Offenlegung nicht üblich sei, so Dersch. Vor allem diesen Unterschied gilt es, mithilfe der „Fairen Woche“ ins Bewusstsein zu rücken.

Halbe Million für fair gehandelte Produkte ausgegeben

Fair gehandelte Produkte erobern immer stärker den deutschen Lebensmittelmarkt: „2014 wurde insgesamt eine Million Euro für fair gehandelte Produkte ausgegeben“, so Dersch. „Es zeigt sich, dass die Konsumenten gern bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen, wenn sie wissen, da haben die Produzenten was davon.“ Hauptsächlich nachgefragt würden nach wie vor Kaffee, Kakao und Zucker. In den letzten Jahren hätte laut Dersch auch der Absatz von Bananen stark zugenommen. Für die Produzenten aus Afrika, Asien oder Lateinamerika mache es einen großen Unterschied, ob sie mit konventionellen Abnehmern zusammenarbeiten oder mit dem Fairen Handel. Aber was bedeutet „Fairer Handel“ eigentlich genau? Hierbei werde den Produzenten unabhängig vom Weltmarktpreis für entsprechende Produkte, der zum Teil unter den Produktionskosten liege, ein ausgehandelter Mindestpreis gezahlt. Sollte der Weltmarktpreis tatsächlich höher als der Mindestpreis sein, zahle der „Faire Handel“ den Weltmarktpreis und einen zusätzlichen Aufschlag für Sozialprojekte. Die Folge: „Ein gerechteres, besseres Einkommen und bessere Lebensbedingungen.“ Neben dem höheren Preis, der gezahlt wird, könnten sich die Produzenten auf eine dauerhafte Zusammenarbeit verlassen, sodass sich eigene Investitionen lohnten.

KLJB startet Mitmach-Aktion via facebook

Ob Weltladen, Supermarkt, Gemeinde, gastronomische Betriebe, gemeinnützige Organisation oder Privatperson – mitmachen kann bei der „Fairen Woche“ jeder. Die KLJB Bayern beteiligt sich mit einer ganz speziellen Mitmach-Aktion über das soziale Netzwerk facebook an der Initiative. Dabei wird jeden Tag ein Foto gepostet, auf dem ein KLJB-Mitglied mit einem fair gehandelten Lebensmittel vor wechselnder Kulisse zu sehen ist. Wer erkennt, welche Sehenswürdigkeiten im Hintergrund zu sehen ist, und sich zudem schnell genug bei den Organisatoren meldet, gewinnt das gezeigte Produkt. (taw)