München – In Bayern gilt trotz Lockdowns, dass öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken für "Click & Collect" geöffnet werden dürfen. Das gab Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch in München bekannt. Unter Einhaltung der gängigen Schutz- und Hygienemaßnahmen könnten Bücher und weitere Leihmedien online bei den Bibliotheken bestellt und anschließend vor Ort abgeholt werden.
"Als Kunst- und Wissenschaftsminister weiß ich um den unermesslichen Wert der Bibliotheken für unsere Gesellschaft", sagte Sibler. Sie seien bedeutende Kultureinrichtungen und Wissensspeicher. Die vorübergehenden Schließungen empfinde auch er als sehr schmerzhaft. Er hoffe deshalb, dass sich die Lage – auch mit Blick auf den Impfstoff – in absehbarer Zeit entspannen werde und sich wieder bereichernde Stunden in den Bibliotheken erleben ließen.
Angebot verantwortungsvoll nutzen
Der Bayerische Bibliotheksverband (BBV) begrüßte die heutige Kabinettsentscheidung. Sie sei ein ganz wichtiger Beitrag, um gerade in diesen Wochen mit der Fortsetzung des Lockdowns Familien, Studenten und Schüler zu unterstützen, erklärte deren Vorsitzender Gerhard Hopp. Die Änderung soll seinen Worten zufolge zeitnah umgesetzt werden.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) appellierte zugleich an die Bürgerinnen und Bürger, dieses Angebot verantwortungsbewusst zu nutzen. Obwohl mit wenig Publikumsverkehr zu rechnen sei, müsse sich jeder beim Abholen der Bücher mit einer FFP2-Maske schützen. Zugleich gelte es, weiter Abstand untereinander zu halten.
Gleiche Regeln wie für Einzelhandel
Zuletzt hatte auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gefordert, die öffentlichen Bibliotheken in Bayern für "Click & Collect" zu öffnen. "Was für den Einzelhandel möglich ist, sollte auch für Büchereien zugelassen werden", so seine Argumentation. Er unterstütze ausdrücklich die entsprechende Aktion des katholischen Büchereiverbandes, dem Sankt Michaelsbund in Bayern. Lesen sei wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung, für die Schul- und Berufsausbildung und für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, für das Verständnis von Kultur und für interkulturelle Beziehungen, so der Erzbischof.
Die Archive in Bayern bleiben laut Mitteilung indes weiter für den Publikumsverkehr geschlossen. Dennoch stünden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Einrichtungen für Auskünfte telefonisch, per E-Mail oder postalisch zur Verfügung. (kna)